Stadtpark Erding
1822 lässt Walter von Grainger das Grundstück rund um das Schloss und die barocke Kirche Heilig Blut zur Erbauung seiner Gäste als Parklandschaft im englischen Stil anlegen. Im Jahr 1861 beauftragt er eine dichte Bepflanzung bis zum Semptufer. Im 20. Jahrhundert verliert der Erdinger Park seine Attraktivität durch mangelnde Pflege, daraufhin beschließt die Stiftung Heilig Geist, welche der Park seit 1877 gehört, diesen neu anlegen zu lassen. Als Erweiterung entstehen im Jahr 1934 ein Spielplatz und 1935 ein Tiergehege. Danach bleibt der Park weitgehend sich selbst überlassen.
Heute hat die Fläche als grüne Lunge in Erding eine zentrale Bedeutung. Die Bevölkerung nutzt den Park zu jeder Jahreszeit. Kinder spielen, Hunde tollen herum, Menschen treffen sich zum Gespräch oder genießen die Ruhe. Trotz intensiver Pflege präsentiert sich der Park in einem schlechten Zustand. Das früher stark strukturierte Wegenetz ist zugewachsen, es haben sich Trampelpfade etabliert. Die Freiflächen sind verschwunden, der Uferbereich der Sempt braucht eine Neugestaltung.
Im Frühjahr 2012 entschließt sich die Stadt Erding deshalb Teile des Parks aufwändig zu naturieren und neu zu gestalten. Im Südosten wird das Mayr-Wirt-Gelände als Erweiterung dazu gekauft und der Spielplatz zum Abenteuerspielplatz umgebaut. Da sich in Erding zehn Prozent der bayrischen Keltenanlagen befinden, liegt es nahe, den Spielplatz als keltisches Dorf mit Kletterwald auszubauen. Eine weitere Attraktion ist die Neuanlage des kleinen Zoos im Stadtpark. Die große Voliere beherbergt einheimische Vögel wie Fasane und Wachteln, aber auch kleinere Vögel wie den Sonnenvogel und den Weißkehlhäherling. Besonders schön für die kleinen Besucher ist der Streichelzoo. Mit Ziegen, Kaninchen und Meerschweinchen sind kuschelige Tiere zum Anfassen eingezogen, ein Gehege mit Dachs und Fuchs ist geplant.